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Das Förderprogramm

Faire Anwerbung Pflege Deutschland

Die Corona-Pandemie hat noch einmal deutlich gemacht: Pflegekräfte werden händeringend gesucht. Schon seit einigen Jahren wird es für Einrichtungen des Gesundheitswesens immer schwieriger, offene Stellen in der Pflege zu besetzen. Angesichts der demografischen Entwicklung wird sich der Fachkräftemangel künftig weiter zuspitzen. Die immense Versorgungslücke in der Pflege kann nicht alleine durch Ausbildung in Deutschland gedeckt werden, da jährlich mehr Fachkräfte altersbedingt oder wegen eines Berufswechsels ausscheiden als neue hinzukommen. Die Anwerbung gut ausgebildeter Pflegefachkräfte aus dem Ausland bildet daher einen wichtigen Baustein, um auch in Zukunft eine professionelle und menschenwürdige Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen zu gewährleisten.

Derzeit arbeiten bereits mehr als 200.000 ausländische Pflegekräfte in Deutschland, das entspricht einem Anteil von rund 14 Prozent. Ein Großteil der angeworbenen Pflegefachkräfte stammt aus den sogenannten Westbalkanstaaten. Doch auch in diesen Ländern ist mittlerweile ein Rückgang an verfügbarem Personal spürbar. Um einer weiteren Verschärfung der Lage vorzubeugen, hat das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) im Rahmen seines Pilotprojekts „Anwerbung Pflegekräfte aus Drittstaaten“ das Förderprogramm „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“ aufgelegt.

Ethische Standards entscheidend für die Förderung

Das Programm adressiert ausschließlich die Anwerbung von Pflegefachkräften, deren Herkunftsland mindestens 3500 Kilometer von den Außengrenzen der Bundesrepublik Deutschland entfernt liegt. Einrichtungen der medizinischen und pflegerischen Versorgung werden bei der fairen Anwerbung der Pflegefachkräfte aus diesen fernen Drittstaaten finanziell unterstützt. Die Rahmenbedingungen der Förderung wurden mit dem Förderaufruf im Juni 2021 festgesteckt. Pro Träger konnte für bis zu 40 Fachkräfte ein Zuschuss von jeweils bis zu 6000 Euro beantragt werden.

Das Förderprogramm gibt der internationalen Pflegekräftegewinnung einen verlässlichen und transparenten Rahmen und setzt zudem ethische Standards. Voraussetzung für eine Förderung ist die Beantragung des Gütesiegels „Faire Anwerbung Pflege Deutschland“. Um das Siegel zu erhalten, müssen Arbeitgeber und Personalvermittlungsagenturen bestimmte Kriterien erfüllen. Dazu zählen die Unterstützung der Pflegekräfte beim Visumverfahren sowie bei der Anerkennung ihrer Qualifikationen und Berufsabschlüsse, die Gleichbehandlung mit einheimischen Arbeitskräften sowie die Förderung der beruflichen und sozialen Integration der Fachkräfte. Denn nur wenn sich die neuen Pflegekräfte wohl und integriert fühlen, werden sie auch dauerhaft im deutschen Gesundheitswesen arbeiten wollen.

Geförderte Einrichtungen